Feuchtemessung
Feuchtebestimmung durch Probenentnahme (punktuelle Zerstörungen)
Darr Verfahren
Dazu wird eine Mauerwerksprobe entnommen und vollständig getrocknet. Anschliessend wird das Gewicht vor und nach der Trocknung ermittelt. Die Gewichtsdifferenz entspricht dabei der Masse des Wassers, welches vor der Trocknung im Material enthalten war.
Dieses Verfahren stellt die sicherste Methode der Feuchtebestimmung dar und ist international anerkannt.
CM Messung
Hier wird ebenfalls eine Mauerwerksprobe entnommen, zerkleinert und mit Kalziumcarbid-Patronen in einen Druckbehälter gefüllt. Nach Zerstörung der Patronen findet eine chemische Reaktion statt, bei der Acetylengas entsteht. Je höher der Wassergehalt der Probe ist, desto höher fällt der resultierende Druck aus, der über ein Manometer abgelesen werden kann.
Feuchtebestimmung durch zerstörungsfreie Verfahren
Widerstandsmessung
Bei diesem Verfahren wird der elektrische Widerstand zwischen zwei Elektroden ermittelt, die in einigem Abstand in den Baukörper eingebracht werden. Mauerwerke haben im trockenen Zustand eine niedrige Leitfähigkeit. Bei zunehmender Feuchte steigt die Leitfähigkeit an. Dieser veränderte Widerstand kann elektronisch gemessen werden.
Die Messergebnisse sind stark vom Salzgehalt des Mauerwerkes abhängig, da Salz die Leitfähigkeit erhöht.
Kapazitativen Messprinzip
Hier wird nach dem Prinzip eines Kondensators ein elektrisches Feld zwischen einem Messkopf und der Fläche angelegt. Die Möglichkeit zur Speicherung von Elektrizität in diesem Feld wird von dem Mauerwerk beeinflusst, an den man das Messfeld anlegt. Wasser hat einen mehrfach höheren Einfluss auf dieses Feld im Vergleich zu trockenen Mauerwerken.
Auch bei diesem Verfahren haben Salze einen großen Einfluss auf die Messwerte. Die typische Eindringtiefe von Kondensator-Sensoren betragen 2-4 cm.
Mikrowellenmessung
Dieses ist ein relativ neues Verfahren zur zerstörungsfreien Feuchtemessung. Wassermoleküle richten sich in einem elektrischen Feld aus. Wird das Feld in hoher Frequenz gewechselt, folgen die Wassermoleküle der Ausrichtung und beginnen in derselben Frequenz zu rotieren. In einem hochfrequenten Feld eines Mikrowellensensors kann der Unterschied zwischen trockenen und feuchten Mauerwerk sehr genau gemessen werden.
Erhebliche Vorteile dieser Methode sind die großen Eindringtiefen von ca. 20 bis 30 cm sowie die weitestgehende Unabhängigkeit von Bausalzen.